Zukunftstechnologie für den ÖPNV

Veröffentlicht am: 10.11.2025

Kreis Herford (31.10.2025). Noch ist es ein Leih-Fahrzeug, welches die Mitarbeitenden der kommunalen, kreiseigenen Verkehrsgesellschaft KreisBus derzeit auf Herz und Nieren testen. Doch bald soll es soweit sein: KreisBus wird ein Wasserstofffahrzeug – im Rahmen des Förderprojekts „Sektorkopplung“ unter Federführung der Gemeinde Kalletal – beschaffen.

KreisBus führt derzeit Marktrecherche durch, in deren Rahmen Hersteller und Verkehrsunternehmen kontaktiert werden: Nach Möglichkeit werden so Fahrzeuge zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Seit dem 23.10.2025 steht dem Verkehrsunternehmen des Kreises Herford für etwa eine Woche ein Fahrzeug der Firma Arthurbus zu Testzwecken zur Verfügung. Erste mehrstündige Testfahrten wurden bereits im Gebiet des Kreises Herford durchgeführt.

Auch an die nötige Infrastruktur wird gedacht: Eine Wasserstofftankstelle an der Bünderstraße in Hiddenhausen soll ebenfalls mithilfe von Fördergeldern aus dem Sektorkopplungs-Projekt realisiert werden. Derzeit ist eine Betankung aus technischen Gründen nur in Hasbergen, an der A30, möglich.

Für die Testfahrten wird das KreisBus-Personal entsprechend geschult, um beispielsweise während der Fahrt die technischen Komponenten des Fahrzeugs überwachen und eine Betankung mit Wasserstoff durchführen zu können. Die Expertinnen und Experten des Verkehrsunternehmen rechnen mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern mit einer Betankung.

KreisBus wird auf Basis der Marktrecherche und den durchgeführten Tests anschließend die Beschaffung eines Wasserstofffahrzeugs ausschreiben – und das beschaffte Fahrzeug betreiben und warten. Die Performance des Fahrzeugs wird dabei durch den Hersteller und natürlich KreisBus eng überwacht, um im Rahmen des Förderprojekts aus der Pilotphase möglichst viele Erfahrungen zu sammeln.

Das Projekt „Sektorkopplung“

Das Projekt „Sektorkopplung“ zwischen dem Kreis Herford und der Gemeinde Kalletal hat das Ziel, gemeinsam die Energiewende voranzutreiben – und das über kommunale Grenzen hinweg. Der Aufbau einer lokalen Wasserstoffwertschöpfungskette für die Region ist das Ziel. Der Wasserstoff soll aus Kalletaler grünem Strom erzeugt und im Kreis Herford genutzt werden.

Im Projekt wird über kommunale Grenzen hinweg gearbeitet, um Synergieeffekte zum größtmöglichen Teil zu nutzen. Dies wird als Beispiel und Blaupause dienen, wie ländliche und städtische Räume vom Miteinander profitieren können. Das Wasserstoffprojekt hat vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin einen Förderbescheid von 1,5 Millionen Euro erhalten. Daraus werden beispielsweise der Bus und die Tankstelle finanziert.

Kreisbus

Foto: So in etwa wird er einmal aussehen: Wolfram Kneist (Gemeinde Kalletal, v.l.n.r.) Mario Hecker, Bürgermeister Gemeinde Kalletal, Dr. Beattrix Wallberg, Dezernentin Kreis Herford und Andreas Warnecke, Geschäftsführer der kommunalen Verkehrsgesellschaft KreisBus, vor dem Wasserstoff-Bus, der derzeit erprobt wird.